Schwarzwildring Hagenschieß-Biet – Jagdjahr 2021/2022

Am 05. 10. 2022 trafen sich die Pächter und Jäger der 40 beteiligten Schwarzwildringreviere zur Jahresbesprechung im Schützenhaus in Pforzheim. Der Vorsitzende KJM Dieter Krail konnte auch in diesem Jahr eine große Anzahl von Jägern begrüßen. Alle Reviere hatten vorab die Abschuss- und Wildschadens-Zahlen gemeldet und so konnte man wieder eine vollständige Abschussliste zum abgelaufenen Jagd-Jahr 21/22 als Basis zur Diskussion nehmen.

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Am 05. 10. 2022 trafen sich die Pächter und Jäger der 40 beteiligten Schwarzwildringreviere zur Jahresbesprechung im Schützenhaus in Pforzheim. Der Vorsitzende KJM Dieter Krail konnte auch in diesem Jahr eine große Anzahl von Jägern begrüßen. Alle Reviere hatten vorab die Abschuss- und Wildschadens-Zahlen gemeldet und so konnte man wieder eine vollständige Abschussliste zum abgelaufenen Jagd-Jahr 21/22 als Basis zur Diskussion nehmen.

Das Streckenergebnis im Jagdjahr 2021/2022 zeigt 596 Sauen und liegt damit deutlich über der Vorjahresstrecke von 342.

Details zum Jagdjahr 2021/22:

  • Schwarzwildring: 40 Reviere,  13.191 ha Fläche  (7.936 ha Wald und 5.255 ha Feld)    
  • Schwarzwildstrecke: 596 Sauen (im Vergleich zum Vorjahr:  plus 74 %) =  7,5 Sauen je 100 ha Wald;  
  • Unfall & Fallwild: 34 Sauen  = 5,7 %; 
  • Wildschäden: 1.200 €  =  0,23 €/ha Feld   bei 27 km Elektrozaun zur Wildschadensabwehr   

Die regionale Streckenverteilung zeigt im Hagenschieß 348 (VJ 170) und im Biet 248 (VJ 172) Sauen. Die Zahlen des aktuellen Jagdjahres und der Vergleich zu den Streckenergebnissen der letzten 42 Jahre wurden von Andreas Birkenmeier grafisch dargestellt und analysiert:

  • Die 42-jährige Statistik zeigte in der Vergangenheit lange einen klaren Aufwärtstrend.
  • Seit ca. 8 Jahren ist dieser Anstieg gestoppt.
  • Seit ca. 4 Jahren verzeichnen wir einen leichten Abschwung.

Zur Sauen Struktur konnte zum Jagdjahr 2021/22 Folgendes gezeigt werden: 3,5 % Keiler, 2,9 % Bachen, 16,1 % Ü-Keiler, 11,9 % Ü-Bachen und 65,6 % Frischlinge.

Die Frischlings-Quote ist damit wieder etwas angestiegen und liegt deutlich über dem Durchschnitt von Baden-Württemberg. Wirklich reife Keiler sind selten. Im nächsten Jahr planen wir für die Hauptversammlung wieder eine freiwillige Vorlage der Keilerwaffen. Die gemeldeten Wildschadenszahlen von ca. 1.200 € sind relativ gering, was man teilweise auf massive Schadensverhinderungsmaßnahmen mit Elektrozäunen und unsere guten Kontakte zu den örtlichen Bauern zurückführen muss.

In der Anlage sind die gezeigten Charts als PDF-File gespeichert.

Die Diskussion zum aktuellen Bestand zeigte

  • Der Bestand ist sehr unterschiedlich. Im Bereich Hagenschieß ist nach wie vor ein stabiler Bestand vorhanden, im Bereich Biet scheint der Bestand gesunken zu sein. Dies zeigen auch die Abschusszahlen 348 (HS) zu 248 (B).     
  • Der langjährige Bestandsanstieg im Schwarzwildring scheint gestoppt zu sein, der Bestand ist jetzt leicht fallend.
  • In anderen Worten: Wir wollen nicht behaupten, dass wir den Bestand im Griff haben, aber im Großen und Ganzen sieht es recht gut aus.

Wir haben keinen überhöhten Bestand. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.

 

Als Schlussfolgerung zur aktuellen Situation nannte Dieter Krail folgende Bejagungs-Empfehlungen und Ziele

  • 2022 ist ein starkes Mastjahr und deshalb wird die Kirrjagd im laufenden Jagdjahr nicht mehr effektiv sein.
  • Die Bestandsreduzierung sollte deshalb mit revierübergreifenden und sonstigen Drückjagden erfolgen.

Diese klare Empfehlung kommt auch von den Experten der Wildforschungsstelle BW in Aulendorf.

 

Zum Thema „Afrikanische Schweinepest“ wurden die Zahlen des Friedrich-Löffler-Institutes, die Empfehlungen der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg und die Vorgaben des Veterinäramtes Enzkreis gezeigt. Allein im Jahre 2022 gab es bis Ende September rund 1.200 ASP-Fälle in Deutschland (dies ist die zweithöchste ASP-Quote in Europa). Als Schlussfolgerung gilt, dass die Afrikanische Schweinepest nach wie vor eine akute Bedrohung darstellt. Das A&O ist eine frühzeitige Erkennung und eine sofortige Meldung und Beprobung von Fallwild.  Das Veterinäramt Enzkreis unterstützt uns Jäger im Bedarfsfall (Telefon 07231-308 9401 oder Leitstelle 112). Bei der Meldung und Beprobung von Fallwild oder von krank erlegten Stücken durch die Jäger wird eine Prämie von 50 € (Meldung) plus 50 € (Beprobung) bezahlt.  

 

Sonstige Punkte: 

Nachsuchen: Andreas Birkenmeier hat nochmals auf die Bereitschaft und Verfügbarkeit der 4 anerkannten Nachsuchen-Gespannen hingewiesen.

Die Verpflichtung zur Nachsuche ist im JWMG festgeschrieben und sollte für uns Alle selbstverständlich sein.

Wir wünschen allen Jägern im Schwarzwildring „viel Waidmannsheil“ im laufenden Jagdjahr.   

Dieter Krail und Andreas Birkenmeier